Clemens Gause

Public Affairs

 

Der  Bereich Public Affairs ist eines meiner klassischen Betätigungsfelder. Hier verfüge ich über langjährige Erfahrung in der Beratung auf bundes- und landespolitischer Ebene.  

Typische Fragestellungen drehen sich häufig um die Bewertung von Zielen, Interessen und Netzwerkpositionen einzelner Akteure in einem bestimmten Politikprozess oder die Identifikation der "Key Player" in einem Abstimmungsprozess. Politik ist hochspannend und geht jeden etwas an. Leider ist Politik sehr unbeliebt, was einerseits das tiefergehende Verständnis darüber und andererseits den steten Nachwuchs an politisch denkenden Menschen bis hin zu den ausübenden Politikern zunehmend begrenzt. Dabei ist Politik hochspannend.

In diesem Zusammenhang interessiert mich die Strategie- entwicklung im Hinblick auf Interessendurchsetzung, Partizipation der Bürger, der korrekten und  auf den richtigen Zeitpunkt abgestimmten Übersetzung von Interessen in die politischen Kreisläufe. Das was jeder meint ohne weiteres in einem simplen Gespräch unterbringen zu können erweist sich in der Realität häufig als vollkommen kopf- und wirkungslos. Meine Beobachtung ist, das viele Organisationen, sofern sie die Möglichkeiten von Interessenvertretung überhaupt erkennen, häufig viel zu stiefmütterlich und kurz gedacht an die Entwicklung von Unternehmensinteressen und Übersetzung von Themenstellungen in die Politik herangehen. Es wird lange und viel Lehrgeld bezahlt, was aber leider nicht nur an den Entscheidern in den Unternehmen selbst, sondern häufig auch an der mangelnden Professionalität der Interessenvertreter selbt liegt. Die Zunft, sofern es denn überhaupt eine gibt, muss sich selbst an die eigene Nase fassen.

Interessenvertretung hat weniger mit Pressearbeit, Marketing und Vertrieb zu tun. Es ist diesen Dingen vorgeschaltet und vereint mitunter Komponenten daraus, mehr aber auch nicht. Nichtsdestotrotz herrscht bei vielen die Meinung vor, das mit Interessenvertretung die schnelle Geldmaschine angeworfen werden und eine Markterweiterung stattfinden kann. Beides ist nicht der Fall, dazu sind die Zyklen in der Politik zu langsam. Das "Short-Money-Syndrom" führt in der politischen Interessenvertretung selten zum Erfolg. Zudem geht es bei der Interessenvertretung auch häufig nicht um Markterweiterungen, sondern vielmehr um Verbesserung, mindestens Festigung der Position und um Schaffung von gesetzlich stabilen Umweltbedingungen für die jeweiligen Organisationen.

Der gute Interessenvertreter tritt kaum in Erscheinung und arbeitet still und inhaltlich feingradig. Oft geht es um Halbsätze und kleine Textassagen auf Sprechzetteln, die stetig repetiert langsam ihre Wirkung entfalten. Es erfordert langjährige Detailkenntnis über Inhalte, Strukturen und Prozesse sowie nicht zuletzt über Zugänge und Einschätzungen von Personen, die ihrerseits wiederum über solide Detailkenntnisse verfügen. Erst ist es das Ziel, dann der Prozess, dann die Struktur und das Netzwerk in denen alles zusammenläuft. Wohl dem, der sich in diesem Dschungel zurechtfindet.

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